Plasmaanlagen, Prozessentwicklung und Lohnbehandlung

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Glossar zu Plasma

Adhäsion bei Klebstoffen

Adhäsion umfasst die Haftkräfte an den Kontaktflächen zweier unterschiedlicher oder gleicher Stoffe durch Molekularkräfte. 

AIF

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. 

Aktivieren

Plasmaverfahren zur Behandlung von Oberflächen, um diese für Prozesse wie Bedrucken und Beschichten vorzubereiten. Wird hauptsächlich bei Kunststoffen eingesetzt, wo das Aufbringen von Farbe oder die Beschichtung mit Metallen ohne diese Behandlung häufig nicht möglich wäre. 

Antifilzausrüstung

Behandlung von Wollfasern, die das Verfilzen beim Waschvorgang verhindert. 

Aramidfaser

Hochtemperaturbeständige, unbrennbare, hochfeste Chemiefaser aus aromatischen Polyamiden (Markennamen: Nomex, Kevlar), deren Zersetzungstemperatur bei etwa 400 Grad Celsius liegt. Am bekanntesten ist die Verwendung dieser Fasern für Splitterschutzwesten, Schutzhelme und Panzerungen für Fahrzeuge. 

Asphärische Korrektur Asphärisierung

Ausgleich eines bestimmten Abbildungsfehlers bei Linsen (sphärische Abweichung). 

Ätzen

Materialabtrag, der entweder mit Hilfe von Säuren (nasschemisches Ätzen) oder durch Ionen bzw. Radikale aus einem Plasma (Trockenätzen) erreicht wird. Ätzverfahren spielen bei der > Mikrostrukturierung eine große Rolle, da sie bei den zu erzeugenden Strukturgrößen die notwendige Maßhaltigkeit gewährleisten. Benetzungsverhalten Klassifizierung des abweisenden bzw. annehmenden Verhaltens von Oberflächen gegenüber Flüssigkeiten > hydrophil, > hydrophob und > oleophob). 

Beschichten (Plasma)

Aufbringen einer Schicht durch Niederschlag eines zuvor verdampften Materials auf ein Werkstück unter Plasmaeinwirkung. 

Biochip

Geometrisch definierte Anordnung von organischen Molekülen (z.B. Aminosäuren, Proteine) auf einem Plättchen (Fingernagelgröße) für genetische Untersuchungen (DNAChip). 

Biokompatibilität

Verträglichkeit zwischen Materialien, die in der Medizin eingesetzt werden, und lebenden Organismen. Insbesondere bei Implantaten von großer Bedeutung. 

BMBF

Bundesministerium für Bildung und Forschung 

BMWA

Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit 

Brennstoffzelle

Energiewandler, der gespeicherte chemische Energie direkt in elektrische Energie umwandelt. 

Chlor-Hercosett-Verfahren

Nasschemisches Verfahren zur > Antifilzausrüstung von Wolle unter der Verwendung von Chlor und Polyaminoamid. 

DBD

Dieleetric Barrier Discharge od. dt. dielektrische Barriereentladung. Plasmaerzeugung mittels zweier metallischer Elektroden, an denen eine Wechselspannung anliegt und zwischen denen ein isolierendes Material angebracht wird. Infolge der Entladung bei Atmosphärendruck entsteht im Raum zwischen der einen Elektrode und dem isolierenden Material ein Plasma. 

Diagnostik (Plasma)

Sammelbegriff für Messverfahren zur Ermittlung wichtiger Kenngrößen von Plasmen (z.B. > Elektronendichte, > Elektrodentemperatur, > lonisationsgrad). Gebräuchliche Verfahren sind: Die Plasmasonde (Langmuirsonde), die optische Spektroskopie, die > Infrarotlaserabsorptionsspektroskopie und die Mikrowelleninterferometrie. 

Diffusionssperre

Schicht, die verhindert, dass bestimmte Stoffe von einem Volumen in ein anderes gelangen können. Beispiel: Barriereschichten für KunststoffGetränkeflaschen, die das Entweichen von Kohlensäure aus der Flüssigkeit durch die Flaschenwand verhindern. 

DLC

DiamondLike Carbon od. dt. diamantähnlicher Kohlenstoff. Kohlenstoffschichten, die hinsichtlich ihrer Härte und Oberflächeneigenschaften dem Diamant ähneln. 

Elastomere

Gummiartige Stoffe aus weit vernetzten Molekülen (z.B. Naturkautschuk und Polyurethane). 

Elektronendichte

Anzahl der freien Elektronen in einem Einheitsvolumen. Angabe in Elektronen pro Kubikzentimeter. Eine der wichtigsten Kenngrößen für ein Plasma. Andere Kenngrößen sind: > Elektronentemperatur und > lonisationsgrad. 

Elektronentemperatur

Mittlere Bewegungsenergie der freien Elektronen in einem Plasma. Angabe in Kelvin (K) oder Elektronenvolt (eV). 

EUV-Strahlungsquellen

Lichtquellen mit hoher Intensität im sogenannten Extrem UV Bereich (Lichtwellenlänge: bis 13 Nanometer) für die Herstellung (Lithographie) von > Mikrochips. 

Feinreinigung (Plasma)

Bearbeitungsschritt zur Reinigung von Oberflächen. Hauptsächliche Anwendung ist die Entfernung von organischen Verunreinigungen (Öle) und Oxiden von Metalloberflächen. Bei der Plasma Feinreinigung werden hierzu O2/Ar, H2O oder Ar/H2 Plasmen eingesetzt. 

Feinvakuum

Druckbereich von etwa einem Millionstel des Atmosphärendrucks (10-3 mbar). 

ferroelektrische Eigenschaften

Unter Ferroelektrizität versteht man das Auftreten einer Vorzugsrichtung in einem Material, entlang der sich die elementaren elektrischen Dipole des Materials ausrichten. Diese Materialeigenschaft wird u.a. bei ferroelektrischen Keramiken ausgenutzt, die man durch Anlegen eines elektrischen Feldes entweder deformieren kann oder die unter Druck eine elektrische Spannung aufbauen (Drucksensoren).
Flächenschrumpfung bei Wolle

Infolge Verfilzung beim Waschen auftretende Abnahme des Flächeninhalts eines Wollgewebes (siehe > Antifilzausrüstung).
FuE, F&E
Forschung und Entwicklung 

Funktionalisieren (Plasma)

Verfahren, um funktionale chemische Gruppen auf einer Oberfläche aufzubringen. Mit den chemischen Gruppen können die Eigenschaften (z.B. > Benetzungsverhalten) der behandelten Oberflächen beeinflusst werden. Im Unterschied zur > Aktivierung bereitet die Funktionalisierung spezifische (selektive) Reaktionen an der Oberfläche vor. 

Fusionsplasma

Ein > thermisches Plasma für die Erzeugung von Energie aus der Verschmelzung von Wasserstoff und Deuteriumatomen zu Helium. 

Gasentladungslichtquelle

Auch: Gasentladungslampe. Lichtquelle, in der ein Plasma durch einen elektrischen Strom erzeugt und damit zum Leuchten angeregt wird. Die am weiteste, verbreitete Gasentlichtquelle ist die sogenannte Leuchtstoffröhre. 

Gesinterte Werkstoffe

Werkstoffe, die aus einem Pulver bestehen, welches meistens unter Druck erwärmt und zusammengebacken wird. 

Glimmentladung

Gasentladung, die bei niedrigem Druck (einige Tausendstel des Atmosphärendrucks) und niedrigen Gastemperaturen (einige hundert Kelvin) stattfindet. Glimmentladungen werden u.a. für die Lichterzeugung > Gasentladungslichtquelle) genutzt 

Graphitfasern

Faserartige Gebilde mit einer molekularen Struktur, die dem Graphit ähnelt. Sie weisen eine hohe Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit sowie Zugfestigkeit auf. 

Heißkathode

Elektronenquelle, die aus einem Metalldraht besteht, der mittels einer angelegten elektrischen Spannung (ca. 25 Volt) bis auf Glühtemperatur erhitzt wird. Dadurch werden aus dem Metall Elektronen herausgelöst. Sie werden in > Gasentladungslichtquellen und Bildschirmröhren eingesetzt. 

HF-Plasmaquelle

> Plasmaquelle, die mittels hochfrequenter, elektromagnetischer Strahlung in einem Gas bei niederem Druck ein Plasma erzeugt. Gebräuchliche Frequenzen sind 13,56 MHz und 2,45 GHz. HF-Plasmaquellen werden praktisch in allen Bereichen der Plasmatechnik eingesetzt (z.B. > Beschichten (Plasma), > Ätzen, Aktivieren, > Funktionalisieren). 

Hochfrequenz

Frequenzbereich eines elektrischen und/oder magnetischen Feldes von 10 kHz bis 300 GHz. 

Hochleistungspulstechnik

Technik, die sich mit der Erzeugung von sehr kurzen (Milli- bis Nanosekunden) elektrischen Pulsen oft mit hoher Energie (100 Terawatt) beschäftigt. Die Pulse werden hauptsächlich für die Materialbearbeitung (z.B. Zertrümmerung von Steinen) eingesetzt. 

Hochspannungsschalter

Anlagen zum Schalten von Strömen bei einer Spannung von 50 bis 150 kV. Der Schaltvorgang wird dabei von einem Plasma bestimmt, welches bis zum Ende des Vorgangs als > Lichtbogen zwischen den Elektroden des Schalters brennt. Solche Schalter werden auch als) Plasmaschalter bezeichnet. 

Höchstdruck-Kompaktlampen

Strahlungsquellen, die einen > Lichtbogen zur Lichterzeugung nutzen. Der > Lichtbogen brennt zwischen zwei Elektroden in einem Glasbehälter bei einem Druck von 10 bis 100 Atmosphären. Als Gas wird i.d.R. Xenon verwendet. 

Höchstmolekulares Polyethylen

Polymer, in dem Ethylen zu Ketten mit einer Molmasse von bis zu einer Million verknüpft ist. Dieses Material wird in der Medizin für Implantate verwendet. 

Hochtemperaturbrennstoffzelle

> Brennstoffzelle, die bei einer Betriebstemperatur von 550 -1000°C arbeitet. 

Hüls-Prozess

Synthese von C2H2, aus Methan mittels eines Plasmalichtbogens. Der Lichtbogen brennt dabei zwischen zwei Elektroden bei einer Spannung von 7 kV und einer Leistung von 8 MW. 

hydrophil

Griechisch für "Wasser liebend". Hydrophile Oberflächen zeigen gegenüber Wasser eine gute Benetzbarkeit  (siehe > Benetzungsverhalten). Diese Eigenschaft entscheidet darüber, ob eine Fläche mit wasserlöslichen Lacken behandelt werden kann. 

hydrophob

Griechisch für "wassermeidend". Oberflächen mit hydrophober Eigenschaft lassen Wasser abperlen (siehe > Benetzungsverhalten). 

Induktiv gekoppelte HF-Plasmaquelle

Bezeichnung für eine > HF-Plasmaquelle, bei der die elektromagnetische Strahlung mittels einer außerhalb des Plasmareaktors befindlichen Spule in das Plasma eingekoppelt wird. Gegenüber Methoden, bei denen die elektrische Energie über zwei in das Plasma hineinragende Elektroden eingekoppelt wird, hat die induktive Methode den Vorteil, dass keine Abnutzung der Elektroden infolge von Elektronen bzw. IonenBeschuss auftritt. 

Infrarotlaserabsorptionsspektroskopie

Messverfahren zur Bestimmung der Zusammensetzung sowie der Temperatur von Gasen und Plasmen (siehe >Diagnostik (Plasma). 

Innere Energie

Die Energie eines Körpers, die nicht durch Bewegung des Körpers als Ganzes verändert werden kann. Ein Beispiel ist die Temperatur eines Körpers, also die mittlere Bewegungsenergie seiner Atome. 

in situ-Diagnostik

Der lat. Begriff "in situ" bedeutet "am Ort". Entsprechend wird der in situ Diagnostik eines Prozesses eine Messung "am Ort", d.h. in der Prozessapparatur durchgeführt. Die Steuerung eines Prozesses mit Hilfe der in situ Diagnostik wird dementsprechend in situ Kontrolle genannt. 

lonisation

Vorgang, bei dem Elektronen entweder aus Atomen oder Molekülen herausgelöst werden oder an diese angelagert werden. Das zuvor elektrisch neutrale Atom oder Molekül lädt sich infolge dessen positiv oder negativ auf. 

Ionisationsgrad

Verhältnis zwischen der Anzahl der in einem Plasma enthaltener Ionen und der Summe aus neutralen Atomen oder Molekülen und Ionen. Der lonisierungsgrad ist eine wichtige Kenngröße für Plasmen. 

Kohlenstoffverschleißschutzschichten

Schutzschichten aus diamantähnlichem Kohlenstoff (> siehe DLC), die den Verschleiß mechanisch stark beanspruchter Teile (z.B. Lager, Ventilköpfe in Motoren) reduzieren. 

Kolloides System

Lösung, in der ein Stoff in einem Lösungsmittel sehr fein verteilt ist. Sowohl das Kolloid als auch das Lösungsmittel können ein Feststoff, eine Flüssigkeit oder ein Gas sein. 

Koronabehandlung

Plasmatechnisches Verfahren bei Atmosphärendruck nach dem Prinzip der > DBD, welches häufig eingesetzt wird, um das Benetzungsverhalten von Materialien zu beeinflussen. 

LASER

Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation: deutsch: Lichtverstärkung durch angeregte Strahlungsaussendung. Ein LASER ist eine Lichtquelle, die sehr intensives, einfarbiges (monochromatisch) Licht aussendet. 

Laserspektroskopische Messung

Spektroskopische Messung bei der ein > LASER als Lichtquelle zur Anregung von Atomen und Molekülen verwendet wird. 

LED

Light Emitting Diode; deutsch: Leuchtdiode. Elektronisches Bauelement aus halbleitenden, anorganischen Materialien, welches einfarbiges Licht aussendet. 

Lichtbogen (Plasma)

Spezialform eines Plasmas, die sich zwischen zwei Elektroden ausbildet, die eine genügend hohe elektrische Spannungsdifferenz aufweisen. Lichtbögen werden in der Technik als Lichtquellen, bei > Hochspannungsschaltern und beim > Plasmaschneiden und -schweißen eingesetzt. 

Lumenleistung

Kenngröße für die Effizienz einer elektrischen Lichtquelle. Sie gibt das Verhältnis zwischen dem von der Quelle emittierten Lichtstrom (Lumen) und der dafür benötigten elektrischen Leistung (Watt) an. Glühbirnen verfügen über eine Effizienz von ca. 10 Lumen pro Watt, während > Gasentladungslichtquellen eine Effizienz von bis zu 100 Lumen pro Watt erreichen. Die größten Lumenleistungen werden z.Z. mit 120 Lumen pro Watt von HID Lampen erreicht. 

Mikrochip

Integrierte, elektronische Schaltung aus Halbleitermaterialien (hauptsächlich Silizium). Auf einem Mikrochip sind derzeit ca. 10 Milliarden Transistoren integriert. 

Mikrostrukturierung

Erzeugung von Formen, deren charakteristische Länge unterhalb eines Millimeters liegt. Dieses Verfahren wird vor allem in der Mikroelektronik eingesetzt. 

Mikrowellenentladung

Erzeugung eines > Plasmas, bei dem elektrische Energie in Form von Mikrowellenstrahlung in ein Gas eingekoppelt wird. 

Mittelspannungsschalter

Schalter, die für elektrische Spannungen von 10-50 kV ausgelegt sind. Wie bei > Hochspannungsschaltern wird der Schaltvorgang von einem Lichtbogen bestimmt. Mittelspannungsschalter gehören zu den > Plasmaschaltern. 

Monomere

Moleküle mit einer reaktionsfähigen Doppelbindung oder mit funktionellen Gruppen. Diese können miteinander zu langen Kettenmolekülen, den Polymeren reagieren. Ein häufig verwendetes Polymer ist das Polyethylen (z.B.: Verpackungsfolien). Als Monomer dient hierbei das Molekül Ethylen C2H4. Ethylen ist eine gasförmige Substanz, die aus Erdöl oder Erdgas gewonnen wird. 

Nanofasern

Fasern, deren Durchmesser deutlich unter einem Mikrometer (Tausendstel Millimeter) liegen. Nanofasern auf Kohlenstoffbasis (Carbonnanotubes) weisen eine hohe Steifigkeit bei geringem Gewicht sowie eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf. Ferner verfügen die Fasern über eine elektrische Leitfähigkeit, die von metallisch bis halbleitend reicht. Potenzielle Einsatzfelder solcher Fasern werden in der Sensorik, Optik, Elektronik, im Textilbereich, aber auch als Werkstoffe für Autos oder Flugzeuge gesehen. 

Nanokomposit

Verbundmaterial, in dem mindestens eine Komponente in Form von Partikeln vorliegt, die Durchmesser von weniger als einem Mikrometer (Tausendstel Millimeter) aufweisen. Nanokomposite sind > Kolloide Systeme. 

Nanoonion

Spezielle Form der sogenannten Kohlenstoffnanoröhre (> Nanotube) bei der sich Schalen aus Kohlenstoffatomen konzentrisch umschließen, wie die Schalen einer Zwiebel (engl. onion). 

Nanopartikel

Materiestück, welches einen Durchmesser von weniger als einem Tausendstel Millimeter aufweist. Im Extremfall bestehen sie aus einigen hundert Atomen eines Elements. Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Partikel reichen vom Einsatz in Verbundwerkstoffen (> Nanokomposit) bis hin zur Pharmazie (z. B. Überwindung der > Blut-Hirn-Schranke). 

Nanostrukturierung

Erzeugung von Strukturen im Submikrometerbereich (unter einem Tausendstel Millimeter). 

Nanotube

Geschlossene Anordnung von Atomen in einem Netzwerk entlang einer Zylinderfläche. Am bekanntesten sind die sog. Carbonnanotubes, die einen Durchmesser von etwa einem Nanometer (Tausendstel Mikrometer) und Längen von bis zu einem Millimeter aufweisen. 

Nichtgleichgewichtsplasma

Ein > Plasma, in dem die Temperatur der Elektronen, Ionen und neutralen Atome nicht gleich ist. Beispiel: > Niedertemperaturplasma. 

Niederdruck - Niedertemperaturlampe

Eine > Gasentladungslichtquelle, die eine > Glimmentladung zur Lichterzeugung nutzt. 

Niedertemperaturplasma

Ein Plasma, in dem die Temperatur der Ionen und neutralen Atome einige 100 K nicht überschreitet, während die Elektronentemperatur bei einigen 100 000 K liegt. Die >Glimmentladung ist ein typisches Beispiel. 

Nitirieren (Plasma)

Eindiffundieren von Stickstoff in ein Metallwerkstück zur Erhöhung der Härte der Oberfläche. Beim Plasmanitrieren wird das Werkstück elektrisch negativ aufgeladen und in ein Stickstoffplasma gebracht. Die positiv geladenen Stickstoffionen treffen mit hoher Energie auf die Oberfläche und dringen in das Werkstück ein. 

Non wovens

Engl. für nicht gewebte Textilien (z.B.: Filze, Faserverbundstoffe, Nadelfilz), Sammelbegriff für Textilverbundstoffe, die mechanisch oder physikalischchemisch verfestigt werden. 

OLED

Organic lightemitting diode deutsch: Organische Leuchtdiode. Eine > LED, bei der das Halbleitermaterial aus organischen Verbindungen besteht. 

oleophob

Griechisch für "ölmeidend". Oberflächen mit oleophoben Eigenschaft nehmen kein Öl an (siehe --> Benetzungsverhalten). 

Optoelektronik

Teilgebiet der Elektronik, das die Wechselwirkungen zwischen elektrischen Ladungsträgern und Lichtteilchen (Photonen) zur Gewinnung, Übertragung, Verarbeitung und Speicherung von Informationen nutzt. 

Photovoltaik

Direkte Umwandlung der Energie des Sonnenlichts in elektrische Energie mit Hilfe von Solarzellen. 

Plasma

In der Physik ein teilweise oder auch vollständig ionisiertes Gas (--> lonisationsgrad), in dem sich freie Ladungsträger wie Ionen, Atomrümpfe oder Elektronen befinden. 

Plasma Display

Bildschirm, auf dem die bildgebenden Punkte durch eine dielektrische Barriereentladung (> DBD) erzeugt werden. Die drei Grundfarben (rot, grün, blau) werden dabei durch Farbstoffe erzeugt. 

Plasma-Beschichtung

Siehe > Beschichtung (Plasma) 

Plasmachemie

Prozess, bei dem ein Plasma als Stoffwandler eingesetzt wird. Man unterscheidet thermische und nichtthermische Plasmachemie. Bei der thermischen Plasmachemie wird die für die Stoffwandlung benötigte Energie aus einem > thermischen Plasma gewonnen (z.B. > Hüls-Prozess). Die nichtthermische Plasmachemie nutzt hauptsächlich die Energie der Elektronen eines nichtthermischen Plasmas (> Niedertemperaturplasma). 

plasmachemische Prozesse

Chemische Prozesse, die durch ein Plasma initiiert werden. 

Plasmafeinreinigung

Siehe > Feinreinigung (Plasma) 

plasmakatalytischer Prozess

Stoffumwandlung, bei der eine Kombination aus > plasmachemischen Prozessen und katalytischer Reaktion eingesetzt wird. 

Plasma-Lichterzeugung

Siehe > Gasentladungslichtquelle 

Plasmanitrieren

Siehe > Nitirieren (Plasma) 

Plasma-Oberflächen-Wechselwirkung

Effekte, die infolge des Auftreffens von Elektronen, Ionen, angeregten Atomen oder Molekülen sowie Lichtstrahlung aus einem Plasma auf eine Oberfläche stattfinden. Beispiele sind das Herausschlagen von Oberflächenatomen durch hochenergetische Ionen (Ionenzerstäuben) oder die Anlagerung niederenergetischer Ionen an die Oberfläche (> Plasma-Beschichtung). 

Plasmaprozesstechnik

Anwendungen und Verfahren, in denen Plasmen als unmittelbares Arbeitsmittel Verwendung finden. Beispiele: > Plasma-Beschichtung, > Plasmaschneiden und -schweißen, Plasmanitrieren. 

Plasmaquelle

Elektrotechnisches Gerät zur Erzeugung eines Plasmas. Dabei wird die Energie elektromagnetischer Felder derart in ein Gas eingekoppelt, dass es ionisiert wird (siehe > lonisation) und ein Plasma bildet. 

Plasmarandzone

Bereich in der Nähe von Wänden, die ein > Plasma begrenzen. In diesem Bereich ist die Dichte der positiven und negativen Ladungsträger nicht wie sonst in einem > Plasma üblich ausgeglichen.

Plasmaschalter

Siehe > Hochspannungsschalter 

Plasmaschneiden und -schweißen

Materialbearbeitungsverfahren zum Trennen (Schneiden) und Fügen (Schweißen) mit Hilfe eines > Lichtbogens. 

Plasmaspritzen

Beschichtungsverfahren, in dem das Material für die Beschichtung in Pulverform in einen Plasmastrahl eingeblasen wird. Das Pulver schmilzt im Plasmastrahl auf und scheidet sich als Schicht auf dem Werkstück ab, das in den Plasmastrahl gebracht wird. 

Plasma-Sterilisation

Verfahren zum Abtöten von Krankheitserregern. Die Wirkung beruht auf der Einwirkung eines > Plasmas auf die zu entkeimende Oberfläche. 

Plasma-Wand-Wechselwirkung

Spezialfall der > Plasma-Oberflächen-Wechselwirkung, bei der die Auswirkungen des Plasmas auf das Wandmaterial einer Plasmakammer untersucht werden. Besondere Bedeutung haben diese Wechselwirkungen bei Fusionsreaktoren (siehe > Fusionsplasma). 

Repetitionsfrequenz

Frequenz, mit der z.B. ein Laserpuls wiederholt wird. Der Begriff wird hauptsächlich verwendet, wenn die Zeitdauer eines Pulses sehr viel kleiner ist als die Zeitdauer von einem Puls zum anderen. 

Smart-Polymer

Polymermaterial, welches sich auf äussere Einflüsse in gewünschter Weise verhält. 

Substrat

I.d.R. eine dünne einkristalline Scheibe aus Halbleitermaterial mit definierter Kristallrichtung. Dient als Unterlage oder Grundstruktur zum gezielten Aufwachsen von Schichten. Allgemein werden damit Scheiben aus beliebigen Materialien bezeichnet, die für einen Beschichtungsvorgang verwendet werden. 

Technische Textilien

Sammelbegriff für alle Textilien, die nicht zur Kleidung oder zu den Heimtextilien gehören. Darunter fallen zu B. Förderbänder/- gurte, Filterstoffe, Medizintechnische Gewebe, Gewebe als Bauwerkstoffe und Schutzkleidung. 

Teilchenkinetik

Untersuchung des Bewegungsverhaltens von Teilchen unter inneren und äußeren Einflüssen. 

Thermisches Plasma

Bezeichnung für ein > Plasma, weiches durch Heizen eines Gases auf mehrere 100 K erzeugt wird. Beispiel: > Fusionsplasma. 

ribologische Eigenschaften

Eigenschaften eines mechanischen Bauteils, die bei der Beanspruchung durch Reibung eine Rolle spielen. Diese sind im Einzelnen: Reibung, Verschleiß und Schmierung. 

Verfahrenstechnologie

Anwendung der wissenschaftlich gewonnenen chemischen und physikalischen Erkenntnisse für den grosstechnischen Einsatz. 

Woven

Englische Bezeichnung für gewebte Textilien (Gegensatz: > Non woven). 

Zellulosefasern

Fasern aus Zellulose, dem Gerüststoff von Pflanzen nachempfunden (z. B. Baumwolle, Leinen, Papierfasern). Zellulose gehört chem. zu den Polysacchariden. 

Zugversuch

Der Zugversuch ist ein genormtes Standardverfahren zum Messen der Zugfestigkeit und anderer Wertstoffkennwerte. 

 

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